von Sarah Jahn
Bologna ist in Italien. Aber was hat das mit uns zu tun?
1998 fand ein Treffen verschiedener Bildungsminister
in Sorbonne/Frankreich statt. Dort
wurde der Grundstein für
den uns heute bekannten Bologna-Prozess gelegt. Doch was beinhaltet
dieser?
Alles
Bachelor oder was?
Der Bologna Prozess hat zum Ziel einen
einheitlichen europäischen
Bildungsraum bis zum Jahr 2010 zu schaffen. Dies beinhaltet die
Vereinheitlichung von Studienabschlüssen (BA/MA) und ein einheitliches
System zur Anrechnung von
Studienleistungen (ECTS), um die Mobilität
von Studierenden und Lehrenden zu fördern. Zur
Sicherung der
genannten Maßnahmen sind Akkreditierungen und Evaluierungen
notwendig. Die in dem Prozess erarbeiteten Punkte sind jedoch als
Richtlinien und nicht als festgesetzte
Grundsätze zu betrachten.
Die Umsetzung in
Deutschland sieht vor, dass sich auf Grund der
finanziellen Engpässe in den einzelnen
Länderhaushalten
verstärkt auf die Einführung von Kurzstudiengängen
(BA) konzentriert wird. Dadurch soll eine Verkürzung des „Massenstudiums“
und die
Verstärkung von Kontroll- und Auslesemechanismen bewirkt
werden. Da Lehre in Deutschland
bundeslandbezogen ist, gab es bisher
keine einheitlichen Vorgaben zur Schaffung neuer Studiengänge.
Die Kultusministerkonferenz verabschiedete deshalb im Oktober 2003
zehn Thesen zur
Einführung gestufter Studiengänge in Deutschland
und legte Rahmenbedingungen für die
Einführung von Leistungspunktsystemen
und der Modularisierung von Studiengängen fest.
Das Bologna ABC:
Akkreditierung: ... ist die Beglaubigung von neu entwickelten Studiengängen.
…erfolgt in allen BA- und MA- Studiengängen durch Akkreditierungsagenturen,
welche zuvor von
einem Akkreditierungsrat zugelassen werden. Diese
Agenturen überprüfen, ob die gegebenen
Anforderungen und
Vorgaben in den einzelnen Studien- und Prüfungsordnungen, sowie
im
Studien- und Lehrbetrieb eingehalten werden. Durch diese Verfahren
soll gewährleistet sein, dass der
europäische Standard,
der Transfer von ECTS-Punkten und die „Studierbarkeit“
gesichert sind.
BA: ..., Abkürzung für Bachelor,
ist das s.g. „Kurzstudium“
und beläuft sich auf 3 Jahre. Hier sollen elementare
Fähigkeiten
des jeweiligen Studiums erlernt werden. Zur Erreichung des BA-Grades
müssen 180 ECTS-Credits erworben werden. Credits erwirbt man
in den s.g. Modulen
(=mehrereLehrveranstaltungen), in der Praxis
(=Praktika, etc.) und durch die BA-Arbeit, welche 6 bis 12
Credits
beinhaltet.
ECTS: ...bedeutet
„European Credit Transfer System“
Das System soll die Anerkennung von Studienleistungen in
Europa
sichern und so eine problemlose Fluktuation von Studierenden und
Lehrenden
zwischen den Hochschulen fördern. Hierfür wurden
Credit-Rahmenregelungen getroffen (siehe BA und
MA).
MA: ..., Abkürzung für Master, ist das s.g.
„Aufbaustudium“
und beläuft sich auf 2 Jahre. Hier sollen die im BA erlernten
elementaren Fähigkeiten vertieft, angewandt und erweitert werden.
Der MA gilt als
Vollzeitstudien- gang. Zur Erreichung des MA-Grades
benötigt man 300 ECTS-Credits, wobei die MA-Arbeit
15 bis 30
Punkte beinhaltet.
Mehr Infos gibt es
bei:
www.stura.uni-leipzig.de
www.bologna-berlin2003.de
www.kmk.org
philog@web.de