logo logo

Erschienen in: Ausgabe #2 vom Januar 2004


von Sarah Jahn

Bologna ist in Italien. Aber was hat das mit uns zu tun?

1998 fand ein Treffen verschiedener Bildungsminister in Sorbonne/Frankreich statt. Dort wurde der Grundstein für den uns heute bekannten Bologna-Prozess gelegt. Doch was beinhaltet dieser?


bild
Alles Bachelor oder was?


Der Bologna Prozess hat zum Ziel einen einheitlichen europäischen Bildungsraum bis zum Jahr 2010 zu schaffen. Dies beinhaltet die Vereinheitlichung von Studienabschlüssen (BA/MA) und ein einheitliches System zur Anrechnung von Studienleistungen (ECTS), um die Mobilität von Studierenden und Lehrenden zu fördern. Zur Sicherung der genannten Maßnahmen sind Akkreditierungen und Evaluierungen notwendig. Die in dem Prozess erarbeiteten Punkte sind jedoch als Richtlinien und nicht als festgesetzte Grundsätze zu betrachten.


Die Umsetzung in Deutschland sieht vor, dass sich auf Grund der finanziellen Engpässe in den einzelnen Länderhaushalten verstärkt auf die Einführung von Kurzstudiengängen (BA) konzentriert wird. Dadurch soll eine Verkürzung des „Massenstudiums“ und die Verstärkung von Kontroll- und Auslesemechanismen bewirkt werden. Da Lehre in Deutschland bundeslandbezogen ist, gab es bisher keine einheitlichen Vorgaben zur Schaffung neuer Studiengänge. Die Kultusministerkonferenz verabschiedete deshalb im Oktober 2003 zehn Thesen zur Einführung gestufter Studiengänge in Deutschland und legte Rahmenbedingungen für die Einführung von Leistungspunktsystemen und der Modularisierung von Studiengängen fest.


Das Bologna ABC:

Akkreditierung: ... ist die Beglaubigung von neu entwickelten Studiengängen. …erfolgt in allen BA- und MA- Studiengängen durch Akkreditierungsagenturen, welche zuvor von einem Akkreditierungsrat zugelassen werden. Diese Agenturen überprüfen, ob die gegebenen Anforderungen und Vorgaben in den einzelnen Studien- und Prüfungsordnungen, sowie im Studien- und Lehrbetrieb eingehalten werden. Durch diese Verfahren soll gewährleistet sein, dass der europäische Standard, der Transfer von ECTS-Punkten und die „Studierbarkeit“ gesichert sind.


BA: ..., Abkürzung für Bachelor, ist das s.g. „Kurzstudium“ und beläuft sich auf 3 Jahre. Hier sollen elementare Fähigkeiten des jeweiligen Studiums erlernt werden. Zur Erreichung des BA-Grades müssen 180 ECTS-Credits erworben werden. Credits erwirbt man in den s.g. Modulen (=mehrereLehrveranstaltungen), in der Praxis (=Praktika, etc.) und durch die BA-Arbeit, welche 6 bis 12 Credits beinhaltet.


ECTS: ...bedeutet „European Credit Transfer System“ Das System soll die Anerkennung von Studienleistungen in Europa sichern und so eine problemlose Fluktuation von Studierenden und Lehrenden zwischen den Hochschulen fördern. Hierfür wurden Credit-Rahmenregelungen getroffen (siehe BA und MA).


MA: ..., Abkürzung für Master, ist das s.g. „Aufbaustudium“ und beläuft sich auf 2 Jahre. Hier sollen die im BA erlernten elementaren Fähigkeiten vertieft, angewandt und erweitert werden. Der MA gilt als Vollzeitstudien- gang. Zur Erreichung des MA-Grades benötigt man 300 ECTS-Credits, wobei die MA-Arbeit 15 bis 30 Punkte beinhaltet.


Mehr Infos gibt es bei:

www.stura.uni-leipzig.de

www.bologna-berlin2003.de

www.kmk.org

philog@web.de