von Michael Grass
Kunst, Geschichte, Identität ? Vermittler der nationalen
Konstruktion
Zum polnischen Geschichtsbewusstsein um die Wende zum 20.
Jahrhundert
Michael Grass
Vorbemerkung
Gemeinschaftssymbole. Erinnerungskultur. Identität. Schlagworte, die sich
nicht nur im
wissenschaftlichen Diskurs psychologischer, soziologischer, historischer
und philosophischer Forschung etabliert haben,
sondern sich auch um den Neubau
des Universitätscampus und die Umgestaltung des Augustusplatzes ranken.
So
sollten die neuen Bauformen auch die Möglichkeit zur Identifizierung
der Studenten mit ihrer Universität
bieten. Bald jedoch ließ die
Hoffnung auf ein gebautes Elysium der Gelehrsamkeit die krampfhaften
Auseinandersetzungen
im Vorfeld der Baumaßnahmen in Vergessenheit geraten. Reflektiert man
in diesem
Zusammenhang die Debatte um den Wiederaufbau der 1968 zusammen mit
dem Universitätsgebäude gesprengten
Paulinerkirche, so wird man sich
nun der auffällig vergangenheitsorientiert geführten Diskussionen
bewusst. Nicht müde, von „Vergangenheitsbewältigung“ und
„Lebendighalten der
Erinnerung“ zu reden, wurden immer wieder neue
Argumente hervorgegraben, die der „ästhetischen
Missgeburt Universitätsgebäude“
endlich den Todesstoß versetzen sollten. Dennoch werden
allenthalben Objekten,
Personen und Kulturen Erinnerungswerte zugesprochen, deren Rechtfertigung zum
Teil vage
bis höchst zweifelhaft scheint. Dabei ist meist völlig unklar,
wer den „Katalog kollektiver Normen des
Erinnerns“ etabliert und
damit verordnet, wie und an was sich erinnert wird und vor allem, wie diese
Erinnerung zum politischen Rechtfertigungselement und als Identifikationsmodell
für Gemeinschaftsbildungen
instrumentalisiert wird.
Die so genannte kulturelle Erinnerung gilt neben Sprache, Konfession und
materieller
Kultur als ein wichtiges Element, Identitätsgefühle – zum Beispiel
eines Landes
– zu schaffen oder zu verstärken und dem sich hieraus
ergebenden Hang zur Retrospektivität sind die
meisten Rechtfertigungsdebatten
nationalbildender Prozesse geschuldet. Wir wohnen derzeit der weltweiten Verbreitung
des Erinnerns bei. Historische Ereignisse, seien es traumatische oder erfolgreiche,
sowie retrospektive Verweise
auf ein oft fingiertes Kulturerbe finden dabei
als identifikationsstiftende Momente Verwendung. Einen wesentlichen
Beitrag
zur Vermittlung solcher Momente leisten seit jeher die Künste. Sei es Bildende
Kunst oder Literatur,
sie sind der Agitator, der das jeweilige Bild der Gemeinschaft
predigt.
I Erinnerung und
Gemeinschaft
Wie schon T. S. Eliot 1920 treffend bemerkte, spürt man in jeder Gegenwart
die Anwesenheit des Vergangenen.[1] Nicht selten wird mahnend an historische
Ereignisse verwiesen, um drohende Fehler
für die Zukunft abzuwenden. „Erinnern
statt vergessen!“ heißt es immer wieder in
öffentlichen Diskursen
und politischen Appellen. Für eine Auseinandersetzung mit Bildungsprozessen
kollektiver und nationaler Identitäten kommt man demnach um eine theoretische
Betrachtung von
Geschichtsbewusstsein und Erinnerungskulturen nicht herum. Wie
die Diskussionen um Identitäten haben auch
Reflexionen über das Gedächtnis
und das Erinnern Hochkonjunktur. Schon lange ist reflektierte Erinnerung mehr
als nur Vergangenheitsbewältigung, die sich aus der Forderung ergibt, die
Erinnerung an schuldhaftes
Verhalten in der Vergangenheit als Mahnung für
die Zukunft zu bewahren.[2] Zunehmend bedeutet Erinnerung die
Rekonstruktion
und die Darstellung einer gruppenspezifischen – egal ob regional, ethnisch,
religiös,
geschlechtlich oder anders definiert – ganz eigenen Geschichte.
Diesem Memory Boom verdanken wir die beinahe
produktionsmäßige Einrichtung
der verschiedensten Erinnerungsorte. Das durch die Erinnerung beschworene
historische
Bewusstsein dient dadurch zu einem nicht unwesentlichen Teil der Rechtfertigung
der bestehenden
Gesellschaftsstruktur. Das gemeinschaftliche, gesellschaftliche
Gedächtnis ist immer politisch
instrumentalisiert[3] und äußert
sich häufig als ideologische Konstruktion. Eine normative, eine
verordnete
Erinnerung lässt sich als wirksames Mittel benutzen, den gesellschaftlichen
Zusammenhang, unter
Berufung auf gemeinschaftliche Traditionen, kulturelle Gleichheit,
Identität, zu verwalten.
Gemeinsame Erfahrungen und geteilte Schicksale, in der Erinnerung als Marksteine
und Wendepunkte des
Lebens etabliert, verbinden einzelne Menschen: sie fühlen
sich einander gleich.
„Wenn man sich die paradigmatischen Fälle des kollektiven Gedächtnisses
näher
anschaut, wird man feststellen, dass es sich vorwiegend um Fälle
eines Verlierergedächtnisses handelt. Die
Serben, die sich an die Niederlage
gegen die osmanischen Türken in der Schlacht auf dem Amselfeld von 1389
erinnern, haben das Totengedenken ihrer nationalen Helden in den zeremoniellen
Heiligenkalender aufgenommen. Weitere
Beispiele sind die Juden, die sich an
den Fall der Festung Masada nach der Zerstörung des zweiten Tempels durch
die Legionen des Titus im Jahre 73 n. Chr. erinnern, die katholischen Iren,
die sich an die Schlacht am Boyne im
Jahre 1690 erinnern, wo sie vom englischen
König geschlagen wurden, oder die Bürger Quebecs, die sich an die
Niederlage des Generals Montcalm im Jahre 1759 gegen die Kolonialherrschaft
der Engländer erinnern. Ihr
Bekenntnis zu dieser Erinnerung stellen sie
bis heute öffentlich zur Schau: „Je me souviens“ steht auf
den Nummernschilder ihrer Autos.“[4]
Das gewählte Zitat erweckt nicht
zufällig die Assoziation mit Eriksons
Konzept der Identitätsbildung durch spezielle Krisenerfahrungen.[5] So
scheinen sich meist durchlebte Krisen oder gemeinsam überwundene Notzeiten
am besten zu eignen, um
verschiedene Persönlichkeiten unter einem, ihnen
verinnerlichten Schlagwort zu vereinen. Inhalte individueller
Erfahrungen werden
zusammengeführt und auf eindeutige gemeinschaftliche Erkennungszeichen
konzentriert. Im
sozial-psychologischen Kontext stellen Erinnerungen Teile eines
Netzes dar, das Menschen verbindet und aufgrund dessen
sie sich als zueinander
zugehörig verstehen. Die gemeinsamen Erfahrungen können als Teil eines
kollektiven Gedächtnisses erinnert und weitergegeben werden.
So formt sich auch die
spezifische kollektive Identität aus kollektiver
Erinnerung. Aus der Gruppe der Einzelnen, die ihre gemeinsamen
Erfahrungen miteinander
teilen, wird eine Erinnerungsgemeinschaft, letztendlich die Erinnerungskultur.
Sie
lässt sich überall dort ausmachen, wo die Neigung zur Historisierung
besonders ausgeprägte Züge
annimmt. Öffentlichkeit, Wirtschaft
und Politik hegen ein vielschichtiges Interesse an den Darstellungen einer
nationalen
Geschichte.[6] Sie bietet Rechtfertigungs- und Identifikationsmodelle an, bindet
den Einzelnen an ein
politisches Kollektiv. Erinnerung ist seit langem Bestandteil
der politischen Kultur eines Landes. Sie unterhält
alle scheinbar objektiven,
zeit- und epochenüberdauernden geschichtlichen Elemente der spezifischen
gesellschaft-lichen Tradition: Kunstwerke und Architektur, Bilder und Riten,
Sitten und Normen. Durch den Verweis auf
geschichtliche Ereignisse entwirft
und vermittelt die Gesellschaft ihr Selbstbild. Durch die Bildung eines
gemeinschaftlich
geteilten Wissens über die Vergangenheit fördert es ein kollektives
Bewusstsein von
Eigenheit und Eigenart der Gesellschaft und deren Mitglieder.
Es entwirft die gesellschaftliche
Gemeinschaft.
II Identitätsstiftungen in europäischen Geschichtskonzeptionen
Der Konstruktionscharakter der historischen Erinnerung ist heute wohl unbestritten.
Durch gezielt
ausgewählte Methoden zur Verbreitung der Inhalte der Erinnerung
lassen sich geplante und berechnete Wirkungen
erzielen. Ebenso unbestritten
ist, dass den jeweiligen Konstruktionen der Darstellung von Geschichte die Funktion
zukommt, kollektive Identitäten zu stiften. Solche Identitätsstiftungen
beanspruchen in der Regel Geltung mit
unterschiedlichem Wirkungsbereich. Sie
können sowohl als Entwurf nationaler oder gar transnationaler
Identität
mit dem Versuch einhergehen, nationale beziehungsweise globale Verbände
herzustellen, mit der
Absicht dabei regionale Unterschiede zu relativieren und
zu beseitigen. In der Geschichte solcher Konstruktionen von
der Renaissance
bis in unsere Moderne werden globalere Identitätsentwürfe (etwa: europäische
Adelskultur, kaufmännische Interessenverbände, monastische Gebetsgemein-schaften,
bis zum Europa-Gedanken in
der EU; u. ä.) zunehmend auch durch Bilder europäischer
Identität ergänzt.[7]
Als zentraler Ausgangspunkt für die Ausbildung nationaler, kollektiver
Identitäten
stellt sich der Begriff Identifikation heraus. Identifikation
steht nach Erikson gewissermaßen am Anfang jeder
Bildung von Identität:
„Jene endgültige Identität also, die am Ende der Adoleszenz
steht,
ist jeder einzelnen Identifikation mit den Beziehungspersonen der Vergangenheit
durchaus übergeordnet; sie
schließt alle wichtigen Identifikationen
ein, aber verändert sie auch, um aus ihnen ein einzigartiges und
einigermaßen
zusammenhängendes Ganzes zu machen.“[8] Nationale und regionale Geschichtskonzeptionen
sollen die Möglichkeit zur Identifikation eines Einzelnen mit einem zusammenhängenden
Ganzen –
Nation, Heimat, Kultur – bieten. Geschichtskonzeptionen
etablieren bestimmte Objekte, so etwa kulturelle
Errungenschaften oder historische
Ereignisse als regionale bzw. nationale Besonderheiten. In diesen werden im
gleichen Zuge Werte und Normenvorstellungen errichtet, die ebenfalls den Status
einzigartiger nationaler Phänomene
haben. Die Identifikation des Einzelnen
mit der Konstruktion der Nation geschieht als das Einverleiben, das unbedingte
Aneignen und Annehmen der Objekte und den ihnen immanenten Werten als etwas
zum spezifischen Ich gehörenden.
Die Identifikation ist nichts anderes
als die Projektion und die „Aufrichtung des Objekts im eigenen
Ich.“[9]
Dadurch vollzieht sich unwillkürlich eine persönliche Anbindung an
das Objekt, die das
betreffende Ich mit anderen teilt. Die gleiche Art der Anbindungen
an ein solches Objekt verbindet mehrere Einzelne. So
wird die gleiche Art der
Aneignung als Gleichheit – Identität! – wahrgenommen, die sich
in der
Anbindung der Einzelnen untereinander, in der Schaffung von Gruppengefühlen
und Gemeinschaften äußert.
Seit Freud wird Identifikation als „früheste
Äußerung einer Gefühlsbindung an eine andere
Person“[10]
charakterisiert, hinter der der Wunsch steht, „das eigene Ich ähnlich
zu gestalten
wie das andere, zum Vorbild genommene.“[11] Identifikation
stellt sich also in psychologischen Diskursen als
Übernahme bestimmter
anderer Positionen und Haltungen dar, die gleich oder ähnlich denen einer
Gruppe
oder einer einzelnen Person sind. Dieses Sich-zu-eigen-machen von Haltungen,
Meinungen oder Handlungen mündet in
einem Bewusstsein von scheinbarer Gleichheit
zwischen dem Ich und einer Gruppe. Es bildet Identität.
Geschichtskonzeptionen und ihre verschiedensten medialen Verbreitungen sind
aus dem Grund
besonders zu betrachten, weil sie ebensolche Objekte mit dem Potential
zur Identifikation liefern können. Sie
beschwören historische Traditionen,
um den gegenwärtigen sozialen, politischen und gesellschaftlichen Zustand
zu rechtfertigen. Die Liste an Beispielen und Veranschaulichungen solcher Konzepte
sind sowohl zahlreich als
mannigfaltig: Die politischen Träger des demokratischen
Staates stellen sich durch die Verwendung von Zitaten
antiker griechischer Bauwerke
in die historische Tradition der griechischen demokratischen Volksherrschaft,
wenn
im 19. Jahrhundert an Gebäuden des politischen und öffentlichen
Lebens – Reichstag, Reichsgericht, etc.
– auf die antike Bauweise
zurückgegriffen wird. Säulenvorhallen erinnern an griechische Tempel,
die Assoziation an eine demokratische Tradition wird geweckt, Symbole etablieren
Identitätsentwürfe unter
Berufung auf historische Gemeinsamkeit. In
historischen Sammlungen und Museen spiegelt sich die Idee wieder, eine mit
Mitteln
der Kunst und des Kunsthandwerks gebildete Selbstdarstellung der Nation zu verwirklichen.[12]
Gerade im
Polen des ausgehenden 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts –
jedoch nicht ausschließlich, das
Phänomen lässt sich in fast
allen europäischen Staaten mit mehr oder weniger Engagement beobachten
– dienen solche Sammlungen letztendlich dem einen Zweck, dem Besucher
der Sammlung eine Reihe von Objekten und
Ereignissen zur Rezeption bereit zu
stellen, die in ihm Identifikationsprozesse beleben sollen. Die patriotische
Literatur der Romantik beruft sich nicht selten auf Heldentaten und Verhaltensnormen
mit der gleichen Absicht. Feier-
und Gedenktage sollen Gemeinschaftsgefühle
bestärken.
Geschichtskonzeptionen
konstruieren ein nationales Bewusstsein durch die Bereitstellung
identitätsstiftender Vorstellungen und Ideen. Sie
liefern das „Bild
der Nation“ als Objekt, mit dem sich der Einzelne identifizieren kann.
III Bildende Kunst als Vermittlerin der Geschichte und der nationalen Idee
– Das Beispiel
Polen
Historischer und theoretischer Hintergrund
Im Jahre 1795 verlor
das Königreich Polen seine Unabhängigkeit. 1918
erstand der polnische Staat als eine demokratische Republik
wieder. Zwischen
diesen beiden Daten liegen 123 Jahre der polnischen Geschichte, die in der Literatur
den Namen
okres zaborów – Zeit der Teilung – tragen. Der
Druck der Teilungsmächte auf das Königreich
und dessen Bevölkerung
war immens. Aufstände gegen die Besatzungsmächte[13] hatten meist
zur
Folge, dass der Polnische Staat mehr und mehr an Souveränität
einbüßte. Dem Novemberaufstand von
1830 folgte beispielsweise der
Verlust des Rechtstatus als Königreich Polen. Nach dem Januaraufstand von
1863 degradierte der russische Zar das ehemalige Königreich zu Priwislanskij
Kraj, zur russischen Provinz, was
somit zusätzlich die Auslöschung
des historischen Staatsnamens bedeutete. Polen verschwand von den
Landkarten.
Doch das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Verbrüderung der
Polen konnten die
Invasoren nicht unterbinden. Je härter sich die Repressalien
der Teilungsmächte äußerten, um so
wichtiger und dauerhafter
erschienen die überlieferten Wertvorstellungen und die traditionelle nationale
Idee. Trotz der bisherigen Niederlagen vererbten die Väter ihren Söhnen
die Tradition des Freiheitskampfes
als identifikationsstiftendes Bild eines
Polnischseins, „so dass die permanenten Rückschläge und der
jeweilige Neubeginn sich fortlaufend als feste Bestandteile des Nationalbewusstseins
jeder Generation der jungen
Polen integrierten.“[14] Für die Entwicklung
einer modernen nationalen Identität ist die zweite
Hälfte der Zeit
der Teilung weitaus relevanter. Zum einen verlagerte sich das historische Bewusstsein
der
eigenen Nation von den elitären Adelsschichten zu breiteren Bevölkerungsschichten.
Somit wurde auch der
Gedanke einer eigenständigen kulturellen Identität
von einer zahlenmäßig bedeutenderen und
politisch wirksameren Masse
getragen. Zum anderen wurde gegen Ende der 70er und 80er Jahre des 19. Jahrhunderts
die polnische Geschichtsschreibung mit deutlicher Akribie betrieben.
Die schriftliche
Darstellung der polnischen Geschichte wird von den Besetzern
weitgehend unterbunden. Zu gefährlich und zu
aggressiv gegenüber den
Großmächten Preußen und Russland sind die Aussagen der polnischen
Literatur dieser Zeit. Die Invasoren reagieren mit Zensur und Verbot. Im preußischen
Teil Polens wurde nach dem
Verbot der polnischen Sprache ein freier literarischer
Ausdruck undenkbar. Viele Autoren mussten in das Exil fliehen,
für den
Handel mit polnischsprachiger Literatur drohten harte Strafen. Aufgrund dieser
Verhältnisse
wuchs die Forderung nach einem anderen Medium, die Werte der
polnischen nationalen Tradition zu vermitteln. So entstand
eine Art Marktlücke,
die bald durch Werke polnischer Malerei aufgefüllt werden sollte. Malerei
eignet
sich besonders, Sachverhalte auf eine allgemeinverständliche Art
und Weise darzustellen. Sie verlangt weder ein
breitgefächertes Wissen
noch eine entsprechende Vorbildung, der Inhalt oder die Aussage der Bilder ergab
sich für den Betrachter von selbst. Ein Kunstwerk vermag dieselben Eindrücke
bei den unterschiedlichst
gebildeten Bevölkerungsschichten, vom Hochgebildeten
bis zum Analphabeten, zu erzeugen. Gleichzeitig kann sie
Tatsachen, die durch
die Literatur nicht vermittelt werden durften, ausdrücken, so wie etwa
wahre
Täter-Opfer-Verhältnisse, Ängste und Sehnsüchte der
Polen. Damit eignet sich die Historienmalerei
am besten als Träger politischer,
nationaler oder patriotischer Ideen.
Die 1918
errungene Unabhängigkeit dauerte nur 20 Jahre und wurde durch
den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zerstört.
In Polen wird der Erfolg
der Befreiung von 1918 seitdem unter dem Eindruck der neueren Repression durch
den
Überfall der Nazis und den wiederholten Verlust der nationalen Souveränität
betrachtet. Nach 1945 verlor
Polen, obwohl es zu den Siegermächten gehörte
und viele Verluste zu verzeichnen hatte, gegen seinen Willen
Teile seines Territoriums,
veränderte sein politisches System und geriet in die Einflusssphäre
der ihm
bis dahin feindlich gesinnten UdSSR. Die Polen fanden sich nie mit dieser
Situation ab – davon zeugen nicht
zuletzt die Versuche, auch die sowjetische
Fremdherrschaft abzuschütteln: 1956, 1970 und 1981. Diese Daten reihen
sich in die der Aufstände gegen die Teilungsmächte – 1794, 1830,
1863. Auf diese Weise entstand
eine Kontinuität zwischen den letztgenannten,
den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges[15] und den Protesten gegen
die kommunistische
Regierung. Ein solches Bild der Vergangenheit zeigt Polen in der Rolle des unschuldigen
Opfers, das von anderen Nationen überfallen wird. Hier zeigt sich die schon
so oft angesprochene spezifische
Krisenerfahrung. In der polnischen Romantik
entstand gar die Bezeichnung von Polen als „Christus der
Völker“[16],
die mit dem Bewusstsein der Tradition des Kampfes für die Unabhängigkeit
zu den
wichtigsten Elementen der patriotischen Erziehung der Polen wurde.
Bildende Kunst und
Geschichtsempfinden in Polen
Wie im vorangegangenen Kapitel bereits skizziert wurde, kommt der
Kunst als
Vermittler nationaler Ideen und politischer Programmatik eine große Rolle
zu. Dieses
Phänomen kann zwar zeitgleich in vielen Staaten beobachtet werden,
jedoch ist jene Bedeutung der Kunst gerade
für Polen besonders hervorzuheben:
„Weil es kein anderes Forum gab, konnten die politischen Ideen [...] nur
in der schönen Literatur, Musik, Malerei und in einem kleineren Maße
in der Publizistik vermittelt und
diskutiert werden.“[17] Im Zuge der
zunehmenden Russifizierungsmaßnahmen[18] lässt sich auch eine
stärkere
Besinnung der Polen auf ihre Identität ausmachen. Gerade unmittelbar nach
der Reformation der
politischen Verhältnisse während der Jahre 1989
bis 1991 erwachte das historische Verlangen der Menschen in
Polen und ganz Osteropa
nach nationaler Selbstbestimmung, der eine Rechtfertigung und Bestätigung
des
nationalen Selbstverständnisses vorausgehen musste. Dies ist nichts
anderes als die Forderung, die nationale
Identität Polens für alle
anderen in aller Deutlichkeit sichtbar zu machen. Es ist der Ruf nach Demonstration
und Anerkennung der staatlichen Eigenheit.
Wie in Anlehnung an Erikson bereits
erwähnt wurde, scheint das Durchleben
einer Notzeit wohl am geeignetsten, als Besinnungspunkt in die kollektive
kulturelle
Erinnerung Einzug zu halten. Und so scheint es wenig verwunderlich, dass gerade
die Rolle Polens als
unermüdlicher Kämpfer gegen Unterdrückung
und Fremdbestimmung in der Kunst hervorgehoben wurde. Die
Erinnerung an das
19. Jahrhundert, die Zeit der Teilung, das Fehlen eigener Staatlichkeit, der
Unterordnung unter
die meistens repressive Politik der deutschen, russischen
und später sowjetischen Regierungen[19] übten
starken Einfluss auf
das historische Bewusstsein aus und sollte in Kunstwerken als Teil des kulturellen
Gedächtnis erhalten bleiben. Demnach waren es derartige historische Ereignisse,
die durch die polnische
Historienmalerei im gegenwärtigen Alltag anwesend
gehalten wurden. Oft lieferte die romantische patriotische
Literatur die Vorgabe
für die verklärte Aufbereitung der historischen Tradition des Freiheitskampfes.
Als wichtigstes Beispiel dieser Art Literatur gilt das Werk des Dichters und
Historikers Julian Ursyn Niemcewicz:
„Die Historischen Gesänge“.[20]
Die Literatur der Romantik lieferte zweifelsohne die wichtigsten
Impulse für
die Entwicklung einer polnischen Ikonographie in der Historienmalerei. Sie prägte
die
historische Tradition und ihre Helden und etablierte daraus Verhaltensnormen.
Ganz allgemein hat die romantische
Dichtung Polens maßgeblich zur Bewahrung
des Geschichtsbewusstseins beigetragen. Die enge Verbindung der Malerei
und
der Dichtung äußert sich im illustrativen Charakter der Werke, mit
denen sie die Aussagen der
Heldenepen unterstützen. Bald verselbstständigte
sich die Malerei und emanzipierte sich von ihrem Los,
traditionelles Bildmittel
der literarischen Werke zu sein.
Die Entstehung der
Historienmalerei fällt in Polen mit dem Verlust der
staatlichen Unabhängigkeit gegen Ende des 18.
Jahrhunderts zusammen. Angesichts
der Aufteilung des Staates unter fremden Mächten enthält sie neben
der historischen auch eine politische Bedeutungsebene. Zwar bedeuten die dargestellten
historischen Ereignisse immer
eine subjektive Interpretation des Geschehenen
durch den Künstler, dennoch macht die individuell gestaltete
Botschaft,
nämlich der Verweis auf die historische Freiheit, in Zeiten der politischen
Unfreiheit, die
Bilder zum Politikum. Sie sind untergründig mit dem Aufruf
zum Kampf verbunden, folgen dem Aufruf Seweryn
Goszczynskis sich nicht mehr
an eine bestimmte Rezipientengruppe, sondern an die gesamte Nation zu wenden.[21]
Einer der künstlerischen Leitfiguren der polnischen Historienmalerei ist
sicherlich der 1837 geborene Artur Grottger. Seine politisch motivierten Bildzyklen
sind stellvertretend für die
visuelle Präsentation und die Vermittlung
des polnischen historischen Bewusstsein zu betrachten. Anhand seiner
Arbeiten
zeigt sich auch wie schnell die Künstler auf gerade vergangene Ereignisse
reagierten. Die Folge
„Polonia“ entstand im Herbst 1863, gerade
als der Ausgang des im Januar begonnenen Aufstandes entschieden
war. Seine acht
Zeichnungen umfassende Serie stellt das Leid der polnischen Bevölkerung
als Folgen des
verlorenen Aufstandes dar und appelliert durch seine martyrologischen
Akzente an das Gemeinschaftsgefühl der
Polen. Das Titelblatt [22] zeigt
eine Allegorie der mit Trauerkleidung bedeckten und in Ketten gelegten Polonia.
Um sie herum befinden sich drei nackte Jünglinge, einer macht sich an den
Ketten zu schaffen, während die
anderen zwei erwartungsvoll nach einem
Zeichen schauen. Ähnlich schonungslos und düster auch die Darstellung
des Blattes III „Die Schlacht“ (Abb. 1 [23]). Die Szene zeigt den
Ausschnitt eines Kampfes in der
letzten Phase. Eine Gruppe angeschlagener und
verwundeter Männer verteidigt die Fahne. Ihr Patriotismus bleibt
wohl das
letzte Gefühl vor dem Tod, denn die Schlacht ist längst verloren,
die angstvollen Blicke der
Männer in alle Richtungen verweisen auf den
nahenden Feind.

Abb. 1 (RUMINSKI
1998)
Im umfangreichen Œvre der polnischen Historienmalerei existieren
freilich
auch Bilder mit positivem, aufbauendem Charakter, die an die glorreichen Momente
der polnischen
Geschichte erinnern. In diesem Zusammenhang muss der wohl bedeutenste
polnische Historienmaler genannt werden: Jan
Matejko. Sein Monumentalwerk „Die
Schlacht bei Tannenberg“ (Abb. 2 [24]) gilt als das Paradebeispiel
für
eine Verflechtung von Kunst und Politik schlechthin. Das Bild zeigt einen entscheidenden
Moment der
Schlacht zwischen dem Heer des polnisch-litauischen Königreiches
und dem Deutschen Orden. Die Schlacht wurde
zugunsten des litauischen Großfürsten
Witold entschieden und endete mit der Befreiung der unter
Ordensherrschaft stehenden
polnischen Ostseegebiete. Matejkos Bilder sind die bekanntesten und symbolträchtigsten
und gehören damit zu den wichtigsten, wenn es darum geht, ein historisches
nationales Kulturgut zu
transportieren. Die „Schlacht bei Tannenberg“
und ein weiteres bekanntes Gemälde Matejkos: „Der
Fall Polens –
Rejtan“, das den Ratsabgeordneten Tadeusz Rejtan, der sich der ersten
Teilung Polens
widersetzen wollte, am Boden zeigt,[25] gehören zu der Art
Gemälde, die auch heute noch Besucherscharen in
die Galerien und Museen
locken. Der Besuch vor Gemälden Matejkos, Grottgers oder Wojciech Kossaks
gehört zu den Pflichtveranstaltungen des polnischen Geschichtsunterrichtes.
Ihre Prägnanz für die
heutige Geschichtsauffassung in Polen kann demnach
kaum bestritten werden. Die Wirkung auf die Betrachter ist immer
noch ungebrochen
und noch immer lösen sie bei älteren Museumsbesuchern Tränen
der Rührung,
Verzweiflung, Trauer und Wut aus. In diesem Punkt gleichen
die Gemälde auch anderen Erinnerungsorten und entpuppen
sich als Träger
des nationalen Bewusstseins. Ihr Potential Geschichtsbilder zu konstruieren
und zu
beeinflussen macht sie zum Lieferanten identifikationsstiftender Werte.
IV Betrachtungen zum
Ende
Die vorangegangenen Darstellungen zeigen, dass die bildende Kunst einen wichtigen
Beitrag zur Konstruktion und zum Erhalt der nationalen Gemeinschaft leistet.
In den Werken der Kunst lassen sich
demnach Ereignisse, Objekte sowie kulturelle
Errungenschaften als kollektives nationales Erbgut vermitteln, das zu
schützen,
zu reparieren und zu kreieren das gemeinsame Interesse aller Mitglieder der
Gemeinschaft sein
muss. Darüber hinaus vermag es die Kunst außerdem
kollektive Werte und Normen über eine Zeit, in der
diese nicht gefragt
oder gar verboten sind, zu bewahren. Sie erhält die Erinnerung und verweist
in die
Vergangenheit, deren Wiedergewinnung und Aneignung – durch das
Betrachten – als integraler Bestandteil der
Bestätigung der eigenen
und der gesellschaftlichen Identität bereits an anderer Stelle ausgemacht
worden ist.

Abb.2 (Witold Raczunas, Galeria Malarstwa
Polskiego, pinakoteka.zascianek.pl
Auf die Bedeutung der Kunst als Medium, mit
dem historische Traditionen und
gesellschaftlich normierte Verhaltensmuster näher gebracht werden können,
sei hier noch einmal ausdrücklich hingewiesen. Aus keinem anderen Grund
eignet sich die visuelle Kultur
dermaßen auffallend als Propagandamittel
und Werbeträger, eine Aufgabe, die heute die Massenmedien
übernommen
haben. Der Fingerzeig auf ein gemeinsames Schicksal oder eine gemeinsame Tradition
fördert
Eigen- und Einzigartigkeitsgefühle. Die kollektive, wie auch
die nationale Identität formt sich als
Abtrennung und Bewusstmachen der
eigenen Andersheit gegenüber anderen Gemeinschaften. Das Gruppenbewusstsein
wird durch die Identifikation mit immanenten und gemeinsamen Objekte gestärkt,
wie sie durch Kultur und Kunst
verkörpert werden. Mit dem Verweis auf ein
so genanntes gemeinsames und einmaliges Kulturerbe werden die eigenen
Kulturleistungen
höher geschätzt und die Leistungen anderer geschmälert. Letztendlich
führt
der Versuch, die eigene Identität über ein spezifisch zur
Gemeinschaft gehörendes Kulturerbe zu
rechtfertigen, zur Etablierung einer
normativen und manipulierbaren Erinnerungskultur. Die eigene Identität
rückt in den Vordergrund und führt gezwungenermaßen zu Isolation
und dem sich Verschließen
gegenüber dem Anderen. Die zwanghafte egoistische
Bestätigung der Identität, die sich letzten Endes in
übersteigertem
Nationalismus und Heimatwahn äußert, führt zu einem Bruch mit
dem gesamten
Umfeld[26].
Auch heute lässt sich mit dem erneuten „Memory Boom“ eine
verstärkte
Besinnung auf nationale und regionale Besonderheiten ausmachen. Gerade im Zuge
der
Grenzauflösungen und Erweiterungen in Europa werden die Rufe nach Nation,
Heimat und Vaterland gefährlich
laut. Dabei sollten durch eine sensible
Erinnerung die Risiken dieser Tendenzen längst bekannt
sein.
Anmerkungen
[1] Vgl. ELIOT [1920]
1951, S. 47f.
[2] Vgl. CORNELISSEN 2003, S. 548.
[3] Vgl.
ASSMANN 1999, S. 43.
[4] Ebd.
[5] Vgl. ERIKSON 1966, S. 104
ff. und ERIKSON [1968] 1977, S. 94 ff.
[6] Vgl. CORNELISSEN, S. 554. Zur Begriffsgeschichte
„Kollektives Gedächtnis“
und „Erinnerungsgemeinschaft“ siehe ebenso KRACHT 1996, S.
21-31.
[7] Ein eindrucksvolles wenn auch diskutierbares Beispiel für das Bild
„Europas“ lieferte die Ausstellung „Idee Europa – Entwürfe
zum ‚ewigen
Frieden’. Ordnungen und Utopien für die Gestaltung
Europas von der pax romana zur Europäischen
Union“ im Deutschen Historischen
Museum, Berlin 2003.
[8] ERIKSON 1966, S.
139.
[9] STROTZKA 1982, S. 217.
[10] FREUD [1921] 1974, S.
98.
[11] Ebd., S. 99.
[12] Ein Kunstmuseum oder jede Sammlung
nationaler Kulturgüter ist m.E.
Bestandteil der gesellschaftlichen Konstruktion von Identität. Diesen
Anspruch
kann man oft den programmatischen Schriften, die Museumsgründungen vorausgehen,
entnehmen. Als
Verweis dazu RAVE 1968. Speziell für historische Sammlungen
Polens im Bezug auf seine Historiographie ist die
Publikation von BORN/JANATKOVÀ/LABUDA
2004 von Bedeutung.
[13]
Größere Aufstände fanden in relativer Regelmäßigkeit
alle dreißig Jahre statt.
Bemerkenswerter Weise richteten sie sich meistens
gegen die russische Besetzung und nur selten gegen die
preußische.
[14] RUMINSKI 1998, S. 3.
[15] Der sogen.
Verteidigungskrieg von 1939 und der Warschauer Aufstand 1944.
[16] RUCHNIEWICZ 2005, S.
18.
[17] RUMINSKI 1998, S. 118.
[18] Der Begriff ist weder
politisch noch historisch hundertprozentig korrekt.
Damit sollen zum einen die Repression des Russischen Zarenreichs
während
der Zeit der Teilung im 18. und 19. Jahrhundert, zum anderen die staatliche
Kontrolle und politische
Fremdbestimmung durch die UdSSR zwischen 1945 und 1990
gemeint sein.
[19] Vgl.
BATT/WOLCZUK 2002, S. 1: „The events were readily interpreted
as the culmination of two centuries of struggle
against imperial rule in various
guises: the Habsburg, Ottoman, Prussian and Tsarist Russian empires up to the
early twentieth century, thereafter followed by the Nazi Third Reich and, finally,
Soviet ‚socialist
internationalism’.“
[20] Sein Hauptwerk „Die Historischen Gesänge
(Spiewy historyczne)“
erschien 1816 in Warschau. Vgl. RUMINSKI 1998, S. 119 (Anm. 229).
[21] Vgl. ebd., S. 59.
[22] Artur Grottger: „Polonia“,
Titelblatt zum Zyklus, 42,5x57 cm,
Kreidezeichnung auf Papier, 1863. Budapest, Szépmüvésti
Muzeum.
[23] Artur Grottger: „Bitwa (Die Schlacht)“, Blatt III des Zyklus’
„Polonia“, 42,5x57 cm, Kreidezeichnung auf Papier, 1863. Budapest,
Szépmüvésti
Muzeum.
[24] Jan Matejko: „Bitwa pod Grunwaldem (Die Schlacht bei Tannenberg)“,
426x987 cm, Öl auf Leinwand, 1878. Warszwa, Muzeum Narodowe.
[25] Jan Matejko:
„Upadek Polski – Rejtan (Der Fall Polens –
Rejtan), 282x487 cm, Öl auf Leinwand, 1866. Warschau,
Königsschloss.
Das Bild zeigt eine Szene im Warschauer Schloss vom 21. April 1773. Um die Abgeordneten
nicht
zum verräterischen Vertragsabschluss und der Besiegelung der Teilung
Polens zu lassen versperrt Rejtan mit seinem
Körper den Eingang zum Saal
und rief: „Tötet mich, tretet mich, aber lasst nicht das Vaterland
verrecken...“, RUMINSKI 1998, S. 65.
[26] Der Begriff Umfeld bezieht sich hierbei
sowohl auf andere Personen, als
auch auf nationalstaatliche Gemeinschaften.
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