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Erschienen in: Ausgabe #1 vom Juli 2003


von Sylvia Ehl

Ein hochschulpolitischer Ausblick

Sicherlich, viele der hochschulpolitischen Prozesse haben wenig mit dem Studienalltag von uns allen zu tun. Vieles von dem, was in Gremien wie Senat oder Fakultätsrat entschieden wird, betrifft nur einzelne Studierende, oder – viel häufiger – zukünftige StudienanfängerInnen. Das heißt noch lange nicht, dass all dies niemanden interessieren muss, erklärt aber, weshalb die Diskussionen über Hochschulpolitik im allgemeinen und konkreten nur von einer Minderheit geführt werden und die Ergebnisse meist keine breitere Öffentlichkeit auch innerhalb der Universität erreichen. So wissen die meisten, dass das Gelder knapp sind, dass es Haushaltssperren gibt, Stellen gekürzt werden und ganz generell ab- und umgebaut wird. Aber was hat das nun mit dem Studium am Institut für Philosophie oder dem Institut für Logik zu tun bzw. was kommt in den nächsten Semestern auf uns zu?


Stellenkürzungen

Bereits im Sommer letzten Jahres wurde ein Stellenabbau bis 2004 beschlossen, über die Verteilung der zu kürzenden 108 Stellen auf die ganzen Fakultäten wurde lange gestritten. Letztlich musste fast jedes Institut Einschnitte machen, manche waren größer, manche kleiner, oft – so auch in unserem Fall – gab es keine Zustimmung von den betroffenen Instituten oder der Fakultät. Das Ergebnis war bitter: am Institut für Philosophie wird mit Emeritierung von Professor Engfer 2004 der Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie nicht neubesetzt werden, die Stelle für Fachdidaktik, die Dr. Lueken auch bis 2004 befristet besetzt, soll auslaufen (in diesem Fall hat sich der Stand der Dinge mittlerweile geändert, dennoch bleibt die Zukunft der Fachdidaktik ungewiss) und auch im nichtakademischen Bereich soll eine Stelle, momentan besetzt von Frau Lohse, wegfallen. Im Institut für Logik sind die Konsequenzen noch krasser: Die Stelle von Dr. Max soll mit Beginn des nächsten Semesters gestrichen werden, die Immatrikulation gestoppt werden und das Institut spätestens mit Emeritierung von Professor Gottwald geschlossen werden. Die bleibenden Akademiker sollen ins Institut für Philosophie überwechseln. Die nächste Welle Stellenkürzungen rollt währenddessen bereits auf uns zu, Anfang des nächsten Semesters werden wir von den weiteren Kürzungsvorschlägen bis 2008 erfahren. Wir können gespannt sein.


Zukunft der Logik und Wissenschaftstheorie

Im Anschluss an die Kürzungspapiere wurde eine Frage weiterdiskutiert: Kann der Studiengang erhalten werden? Klar war allen, dass mit Wegfall zweier Dozenten die Studierbarkeit nicht gewährleistet sein würde, dennoch bestand die Hoffnung, mit einer Umstrukturierung des Studienganges zumindest weiter immatrikulieren zu können, um so zumindest den stetigen Zuwachs von Studierenden zu erhalten. Der Senat behandelte das Thema aufgrund von Unklarheiten über die Abstimmungsmodalitäten gleich zweimal, dabei wurde die Schließung des Institutes beschlossen, wobei der Termin uns zumindest nicht bekannt ist, und gleichzeitig die weitere Immatrikulation gestattet. Bis zum Sommersemester nächsten Jahres soll aber ein Studiengangkonzept vorliegen, das auch bei den beschlossenen Kürzungen zukunftsfähig ist.