von Sylvia Ehl
Ein hochschulpolitischer Ausblick
Sicherlich, viele der hochschulpolitischen Prozesse haben wenig
mit dem Studienalltag von uns allen zu
tun. Vieles von dem, was
in Gremien wie Senat oder Fakultätsrat entschieden wird, betrifft
nur einzelne Studierende, oder – viel häufiger –
zukünftige
StudienanfängerInnen. Das heißt noch
lange nicht, dass all dies niemanden interessieren muss,
erklärt
aber, weshalb die Diskussionen über Hochschulpolitik im allgemeinen
und
konkreten nur von einer Minderheit geführt werden und die
Ergebnisse meist keine breitere
Öffentlichkeit auch innerhalb
der Universität erreichen. So wissen die meisten, dass das
Gelder knapp sind, dass es Haushaltssperren gibt, Stellen gekürzt
werden und ganz generell
ab- und umgebaut wird. Aber was hat das
nun mit dem Studium am Institut für Philosophie oder dem
Institut
für Logik zu tun bzw. was kommt in den nächsten Semestern
auf uns
zu?
Stellenkürzungen
Bereits im
Sommer letzten Jahres wurde ein Stellenabbau bis 2004
beschlossen, über die Verteilung der zu
kürzenden 108
Stellen auf die ganzen Fakultäten wurde lange gestritten. Letztlich
musste fast jedes Institut Einschnitte machen, manche waren größer,
manche kleiner, oft
– so auch in unserem Fall – gab
es keine Zustimmung von den betroffenen Instituten oder der
Fakultät.
Das Ergebnis war bitter: am Institut für Philosophie wird mit
Emeritierung von Professor Engfer 2004 der Lehrstuhl für Geschichte
der Philosophie nicht neubesetzt
werden, die Stelle für Fachdidaktik,
die Dr. Lueken auch bis 2004 befristet besetzt, soll auslaufen
(in
diesem Fall hat sich der Stand der Dinge mittlerweile geändert,
dennoch bleibt
die Zukunft der Fachdidaktik ungewiss) und auch im
nichtakademischen Bereich soll eine Stelle, momentan
besetzt von
Frau Lohse, wegfallen. Im Institut für Logik sind die Konsequenzen
noch
krasser: Die Stelle von Dr. Max soll mit Beginn des nächsten
Semesters gestrichen werden, die
Immatrikulation gestoppt werden
und das Institut spätestens mit Emeritierung von Professor
Gottwald geschlossen werden. Die bleibenden Akademiker sollen ins
Institut für Philosophie
überwechseln.
Die nächste Welle Stellenkürzungen rollt währenddessen
bereits auf uns zu, Anfang des nächsten Semesters werden wir
von den weiteren
Kürzungsvorschlägen bis 2008 erfahren.
Wir können gespannt sein.
Zukunft der Logik und Wissenschaftstheorie
Im Anschluss an die Kürzungspapiere wurde eine Frage weiterdiskutiert:
Kann der Studiengang erhalten
werden? Klar war allen, dass mit Wegfall
zweier Dozenten die Studierbarkeit nicht gewährleistet sein
würde, dennoch bestand die Hoffnung, mit einer Umstrukturierung
des Studienganges
zumindest weiter immatrikulieren zu können,
um so zumindest den stetigen Zuwachs von Studierenden zu
erhalten.
Der Senat behandelte das Thema aufgrund von Unklarheiten über
die
Abstimmungsmodalitäten gleich zweimal, dabei wurde die
Schließung des Institutes beschlossen,
wobei der Termin uns
zumindest nicht bekannt ist, und gleichzeitig die weitere Immatrikulation
gestattet. Bis zum Sommersemester nächsten Jahres soll aber
ein Studiengangkonzept vorliegen, das
auch bei den beschlossenen
Kürzungen zukunftsfähig ist.